Herr Nehls, Sie verweisen im Fall der von der Weltgesundheitsorganisation WHO 2020 ausgerufenen Covid-19-Pandemie auf die unterlassene Möglichkeit, den Menschen mit Vitamin D zu helfen. Wie kann ein Vitamin gegen ein Virus helfen, und warum wurde diese mögliche Prävention nicht zugelassen? Und was hat das mit dem Angriff auf das Gehirn zu tun?
Michael Nehls: Covid-19 ist zunächst eine saisonale Atemwegserkrankung, ähnlich der Influenza und anderen Coronavirus-Infektionen, die seit Menschengedenken auftreten. Wie ich schon in meinen Büchern «Das Corona-Syndrom» aus dem Jahr 2021 und «Herdengesundheit» aus dem Jahr 2022 ausführte, wirkt sich der teilweise kulturbedingte, aber im Winter unabdingbar sonnenstandsabhängige Mangel an Vitamin D deutlich begünstigend auf die Erkrankungshäufigkeit und -schwere aus. Das ist durch unzählige Studien eindeutig belegt.
Vitamin D wird im Körper zum Vitamin-D-Hormon umgewandelt, das in die Genregulation eingreift und essentiell ist, sowohl für die Funktion des Gehirns als auch für das Immunsystem. Unter Vitamin-D-Mangel kommt es zu einer Schwächung der oben genannten hippocampalen Funktionen wie auch zu einer erhöhten Neigung des Immunsystem, bei Infektion überzureagieren beziehungsweise zu viele entzündungsfördernde Botenstoffe, die Zytokine, freizusetzen.
Der Mangel fördert somit auch die Neuroinflammation, die demselben Mechanismus unterliegt. Todesfälle gehen in der Regel nicht auf das Konto des Virus, sondern sind Folge eines durch Vitamin-D-Mangel verursachten Zytokin-Sturms. Der kausale Zusammenhang ist in vielen Studien belegt, siehe meinen Offenen Brief an Prof. Karl Lauterbach. Vitamin D einzunehmen ist glücklicherweise – noch – nicht verboten und muss daher nicht zugelassen werden. Es wird aber propagiert, dass es nichts nütze und sogar gefährlich sei – und sogar die Behauptung aufgestellt, die Einnahme sei «rechtsextrem». Das ist leider kein Scherz.
Durch diese propagandistischen Massnahmen und nicht zuletzt durch die aus wissenschaftlicher Sicht schlecht aufgesetzten und mangelhaft durchgeführten Studien starben Menschen völlig unnötig an Covid-19. Doch man brauchte diese Zahl an Menschen, die an und «mit» Covid-19 starben, um sämtliche gesundheitsschädlichen und indoktrinierenden Massnahmen zu rechtfertigen, von den Lockdowns bis hin zur gehirntoxischen Genspritze.
Sie vergleichen das gegenwärtige Geschehen mit dem, was Aldous Huxley und George Orwell vor Jahrzehnten in ihren dystopischen Büchern «Schöne neue Welt» (1932) und «1984» (1949) beschrieben haben. Welches der beiden Bücher kommt unserer Gegenwart näher?
Ich sehe einen fliessenden Übergang von «1984», wo Kriege als Mittel der Propaganda und Kontrolle eingesetzt werden, zu «Schöne neue Welt», wo nach erfolgter Indoktrination – ähnlich der, die wir heute erleben – die ewigen, weil nicht zu gewinnenden Kriege und die propagierten Massnahmen und Narrative ihre persönlichkeitsverändernde Funktion erfüllt haben. Wie in «Schöne neue Welt» wird sich die Mehrheit den technokratischen Vorgaben und dem verengten Korridor persönlicher Lebensgestaltung unterwerfen, weil spätestens die nächste Generation nichts anderes mehr kennt. Alle anderen werden zu einem entbehrungsreichen, aber noch realen Leben außerhalb des Systems gezwungen, wie das WEF schon vor einiger Zeit prophetisch vorausgesagt hat.
Sie verweisen in Ihrem Buch mit einem Zitat des britischen Gewerkschafters Thomas Dunning aus dem 19. Jahrhundert darauf, dass der Angriff auf unsere Gehirne jenen dient, die «einen Horror vor Abwesenheit von Profit» haben. Das ist gewissermassen in die DNA des Kapitalismus eingeschrieben. Ist das, was Sie beschreiben, nur die Fortsetzung des Kapitalismus mit anderen Mitteln?
Der «Great Mental Reset» zielt im Grunde darauf ab, das Menschliche neu zu definieren, um nicht zu sagen: zu eliminieren. Haben wir es also mit einer neuen Spielart des Kapitalismus zu tun? Ich glaube, damit werden wir dem System, das wir in seinen Anfängen erleben, so wenig gerecht wie einem Schmetterling, den wir versuchen, mit den Merkmalen seines Kokons zu beschreiben.
Der Kapitalismus, der aus legitimen menschlichen Bedürfnissen hervorgeht und in seiner illegitimen Perversion durch Gier charakterisiert werden kann, spielt jedoch insofern eine Rolle bei der Transformation der Gesellschaft, als die ausführenden Gehilfen dieser Transformation durchaus von solch niederen menschlichen Bedürfnissen getrieben sein könnten.
Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass sie natürlich buchstäblich am eigenen Ast sägen. Denn die Welt, die uns auf diese Weise bereitet wird, soll weder Privatsphäre noch Eigentum, weder Wahlfreiheit noch Individualität kennen. Diese Revolution wird auch ihre eigenen Kinder fressen. Das ist zweifellos absehbar, weil es von den Hauptakteuren bereits unmissverständlich in Aussicht gestellt wird.
So ist das technokratische System, dessen beschleunigte Initialisierung wir seit einigen Jahren erleben, insgesamt etwas historisch Neues – nicht nur wegen seines globalen Einflusses oder wegen der Unterstützung durch die KI, die in nicht allzu ferner Zukunft wahrscheinlich quasi-göttlichen Charakter annehmen wird, wenn man die exponentielle Geschwindigkeit der gegenwärtigen Entwicklung bedenkt. Dieses System droht erstmals jegliche kulturelle Weiterentwicklung der Menschheit im Keim zu ersticken und letztlich den Menschen an sich überflüssig zu machen.
Sie rücken die vom WEF-Gründer Klaus Schwab verkündete Idee vom «Great Reset» in die Nähe des Kommunismus. Nun will Schwab aber nicht die Eigentums- und Machtstrukturen des Kapitalismus verändern und handelt stattdessen im Interesse von dessen grössten Profiteuren. Er bleibt also auf dem Boden des Kapitalismus. Was ist also am «Great Reset» kommunistisch?
Soweit ein Post-Reset-Plan zu erkennen ist, lässt sich das visionäre Ziel einer noch engeren Partnerschaft zwischen Unternehmen und Regierungen ausmachen. Das lässt sich übersetzen zu einem in der Praxis vertieften Diktat einer selbsternannten technokratischen Elite multinationaler Privatunternehmen. Unter deren Führung sollen, zum vermeintlichen Wohl aller Menschen, deren Freiheitsrechte eliminiert werden. Die im «Ausnahmezustand» ergriffenen Covid-19-Massnahmen gaben uns einen Vorgeschmack auf das System, das in Richtlinien und Gesetze gegossen bald den allgemeinen Standard darstellen soll.
Die Argumentation ist vordergründig durch sozialistische Züge geprägt, zum Beispiel Gesundheit und ein besseres Leben für alle. Die Etablierung einer globalen Post Voting Society, wie sie auch in deutschen Regierungsdokumenten beschrieben wird, in der eine kleine technokratische Elite das alleinige Sagen hat, ist von kommunistischen, faschistischen oder anderen Diktaturen vordergründig kaum noch zu unterscheiden.
Allerdings zielt die Transformation, die wir jetzt schon beobachten können, nicht nur auf die Etablierung eines politischen Systems ab. Im Gegenteil: Politik wird es nicht mehr geben. Sie ist nur noch Instrument eines technokratischen Weltunternehmens, dessen Zielen sich alle unterzuordnen haben. Das System begründet das Ende der Freiheit und wendet sich somit grundsätzlich gegen uns alle – gar gegen die menschliche Natur an sich.
Aus diesem Grund ist das primäre Schlachtfeld all der derzeit tobenden Kriege gegen Viren, Klimaänderung oder um Staatsgrenzen tatsächlich das menschliche Gehirn, mit dem Ziel eines «Great Mental Resets». Gegen die damit einhergehende Indoktrination – und somit Depersonalisation – müssen wir uns wehren.
Dazu müssen wir zuallererst unser mentales und psychisches Immunsystem stärken und das schützen, was uns zu Personen und Menschen macht. Je mehr Menschen dies tun, desto offensichtlicher wird ihnen die Unvereinbarkeit des «Great Reset»-Systems mit der menschlichen Natur und desto eher können wir darauf hoffen, dass die grossen Umstürzler scheitern werden.
Wie können sich Menschen gegen diese Angriffe auf ihre Hirne wehren?
Der Therapie geht bekanntlich die Diagnose voraus. Beides liefert «Das indoktrinierte Gehirn». Wenn wir verstehen, dass nicht nur ein gewaltiger Angriff auf die autobiographische Gedächtniszentrale stattfindet, sondern auch wissen, wie er ausgeführt wird, dann ergibt sich daraus logischerweise eine Verteidigungsstrategie, durch die wir aus dieser Situation sogar gestärkt hervorgehen können. So beschreibe ich in meinem Buch die «Formel gegen Indoktrination» die entscheidenden Elemente eines natürlichen Lebensstils und erkläre, wie wir mit wenig Aufwand unser mentales Immunsystem in Form der hippocampalen Leistungsfähigkeit stärken können.
Das geht allerdings nicht im Alleingang: Wesentliche Formelemente sind unter anderem das soziale Miteinander und der individuelle Lebenssinn, der ebenfalls meist nicht ohne andere Menschen zu verwirklichen ist. Vor dem Hintergrund dessen, was auf dem Spiel steht, empfehle ich, zum Lebenssinn auch zu erheben, diese Erkenntnisse mit anderen zu teilen. So können wir eine neue Mehrheit aufgeklärter Individuen schaffen, die gegen derlei Angriffe immun ist.
Sie sprechen am Ende Ihres Buches davon, ein neues Menschenbild zu entwickeln. Wie kann das aussehen? Und woher nehmen Sie Ihren Optimismus, «dass am Ende alles gut wird», wie Sie in Ihrem Schlusssatz schreiben?
Seit Anbeginn der aufgezeichneten Weltgeschichte schüren Machthaber Angst, um ihre Macht zu sichern. Die Vorstellung vom «im Grunde bösen» Menschen zum Beispiel im Alten Testament könnte dem zugrunde liegen. Auch die Medien zeichnen ein entsprechendes Bild, auch wenn es statistisch völlig verzerrt ist. Dies zeigt nicht nur die eigene Erfahrung, sondern dies zeigen auch unzählige Studien. Ich möchte wissen: Wer kann wirklich glauben, die Hoffnung auf eine bessere Welt auf Grundlage der Vorstellung begründen zu können, dass es Menschen gibt, die bereits böse geboren sind? Ich erkenne darin nur völlig unnötiges, selbstüberhöhendes und unproduktives Moralisieren.
Es spaltet Menschen, degradiert Bevölkerungsgruppen und entmenschlicht sie – der Gewalt gegen Menschen geht immer die Dehumanisierung voraus – und ebnet dadurch den Weg für eine durch und durch kontrollierte Gesellschaft, die jegliche Freiheit des Denkens und Handelns unterdrückt. Wir müssen diese jahrtausendealte Indoktrinierung durchbrechen, wenn wir zum Wohle aller Menschen auf unserem Planeten lokal in Kommunen handeln und zugleich global denken wollen. Dass wir dies schaffen können, ist meine Hoffnung – auch weil wir es schaffen müssen.
**********************
Buchtipp: Michael Nehls: «Das indoktrinierte Gehirn», Verlag Mental Enterprises 2023. 384 Seiten; ISBN: 978-3981404883; 22,90 Euro.
Auch als eBook (Verlag: BookRix) und als Hörbuch (First Unit Production) verfügbar.
Kommentare