Eine Gruppe grosser britischer Universitäten hat einen Leitfaden herausgegeben, in dem behauptet wird, dass die Aussage «Die am besten qualifizierte Person sollte die Stelle bekommen» eine Form der Diskriminierung sei. Dies berichtet das Magazin Modernity unter Berufung auf The Telegraph.
Mindestens fünf Universitäten, darunter die Universität Glasgow und die Ingenieurabteilung des Imperial College London, haben demnach diesen Leitfaden in ihre Lehrveranstaltungen aufgenommen. Darin heisse es, dass es eine «Mikro-Aggression» sei, diese Meinung zu vertreten.
Der Leitfaden der Universität Glasgow enthalte die Aussage als Teil einer «Anti-Rassismus»-Kampagne und behaupte, dass sie grundsätzlich falsch sei, weil sie unterstelle, «dass die Rasse keine Rolle für den Erfolg im Leben spielt».
Weitere diskriminierende Aussagen seien zum Beispiel «Jeder kann erfolgreich sein, wenn er hart genug arbeitet» oder «Männer und Frauen haben die gleichen Chancen auf Erfolg».
Der Leitfaden folge auf die Kritik an der DEI-Politik (Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration), erläutert Modernity. Diese führe zu Fällen, in denen Menschen nicht unbedingt aufgrund ihrer Qualifikation eingestellt werden, sondern um Quoten zu erfüllen.
Andere Akademiker bemängelten, der Leitfaden zur Beseitigung subtiler Formen der Diskriminierung untergrabe eine Kultur der freien Forschung. Bekannt gemacht wurde das Papier vom Komitee für akademische Freiheit (CAF), einer Gruppe, die sich für die Meinungsfreiheit im akademischen Bereich einsetzt. Edward Skidelsky, Direktor des CAF, habe erklärt:
«Universitäten dürfen nicht gegen die Äusserung rechtmässiger Überzeugungen vorgehen. Sie dürfen keine offiziellen Positionen einnehmen. Sie dürfen Hinterfragen nicht verbieten. Sie dürfen die freie Forschung nicht untergraben.»
Die Universitäten seien zu einer «Brutstätte» für Praktiken geworden, bei denen Intelligenz und Vernunft im Stich gelassen würden, um die «Woke-Agenda» zu verfolgen, konstatiert das Magazin. Die Absolventen glaubten, dass es völlig normal sei, diese in der realen Welt anzuwenden, wenn sie die Ausbildung beenden.
**********************
Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank!
Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2023 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop:
Kommentare