Man fühlt sich an die Corona-Zeit erinnert, in der Testballons zu bestimmten Themen zeitgleich in unterschiedlichen Ländern der Welt gestartet wurden. In Kanada wurde gerade darüber informiert, dass die Inselgruppe Îles-de-la-Madeleine im Sankt-Lorenz-Golf Besuchern bei der Einreise einen QR-Code zuteilen will. Zudem müssen sie 30 Dollar bezahlen.
Die Regierung argumentiert, man habe die Normative erlassen, um bei der Ausreise sicherzugehen, dass die Besucher sich keiner kommunalen Vergehen schuldig gemacht hätten. Zudem wolle man die Infrastruktur der Inseln unterstützen. Das Vorgehen der politischen Entscheidungsträger löste bei den Bewohnern der Inselgruppe Proteste aus, sie verglichen es mit dem chinesischen Sozialkreditsystem (wir berichteten).
Wie der Zufall es will, wurde in Venedig zeitgleich ein ähnliches Pilotprogramm gestartet: Die Stadt hat eine Eintrittsgebühr für Besucher eingeführt. Angeblich, um den Urlauberansturm zu verringern. Die neue Gebühr von etwa fünf Euro müssen alle bezahlen, die Venedig zwischen 08:30 und 16 Uhr Ortszeit betreten wollen. Ausserhalb dieser Zeiten ist der Zugang momentan noch kostenlos. Tagesausflügler, die die Gebühr nicht bezahlen, müssen mit Geldstrafen von bis zu 300 Euro rechnen. Darüber informiert das Portal RT.
Die örtlichen Behörden haben Schilder aufgestellt, um die Touristen vor der neuen Gebühr zu warnen, und städtische Bedienstete haben damit begonnen, an fünf Hauptankunftsorten stichprobenartige Kontrollen durchzuführen. Übernachtungsgäste sind von der Gebühr befreit, müssen sich jedoch einen QR-Code besorgen, um die Tore an den Hauptzugangspunkten der Stadt zu passieren.
Die Regelung, die laut Regierung darauf abzielt, das Gedränge zu den Hauptverkehrszeiten zu verringern, längere Aufenthalte zu fördern und die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern, kam nicht bei allen Einheimischen gut an. Mehrere hundert Venezianer gerieten wegen der Regelung mit der Bereitschaftspolizei aneinander, wobei einige Demonstranten versuchten, eine Blockade der Beamten am Piazzale Roma zu durchbrechen.
Kommentare