Quelle: X-Account vom Palestine Info Center
«Ein Rabbiner in Israel hat behauptet, das jüdische Gesetz erlaube die Massentötung aller Frauen und Kinder im Gazastreifen, die seiner Meinung nach zu ‹Terroristen› heranwachsen werden.»
Und nicht nur das. Er habe sogar die «Ausrottung» aller dort lebenden Zivilisten gefordert. Das berichtet unter anderem The New Arab mit Sitz in London (siehe auch Video oben).
Bei dem Rabbiner handelt es sich um Eliyahu Mali, Leiter der religiösen Schule Shirat Moshe in Tel Aviv-Jaffa. Er sprach zu Studenten, die im israelischen Militär dienen. Seiner Auffassung nach steht die Tötung aller Zivilisten auch im Einklang mit den Lehren des jüdischen Rechts, der sogenannten Halacha.
«Keine Seele verschonen», das ist laut Mali die Grundregel, wenn man einen «heiligen Krieg» wie den in Gaza nach jüdischer Lehre führe. Und Mali begründet seine Haltung wie folgt:
«Und die Logik dahinter ist sehr klar. Wenn du sie nicht tötest, werden sie versuchen, dich zu töten. Die Saboteure von heute sind die Kinder des letzten Krieges, die wir am Leben gelassen haben. Und in Wirklichkeit sind es die Frauen, die die Terroristen hervorbringen. Wer auch immer kommt, um sie mit diesem Konzept zu töten, schliesst nicht nur den jungen Mann ein, der jetzt eine Waffe auf sie richtet, sondern auch die künftige Generation und diejenigen, die die künftige Generation hervorbringen. Denn da gibt es wirklich keinen Unterschied»
Ältere Menschen seien ebenfalls legitime Ziele, so Mali auf die Frage, ob auch Senioren getötet werden sollten:
«Es gibt keine unschuldige Kreatur. Übrigens ist der ältere Mann in der Lage, ein Gewehr zu tragen und zu schiessen. Deshalb ist die Tora in ihrem Urteil sehr klar.»
Eine Person fragte den Rabbiner: «Sollen auch die Kinder getötet werden?» Und er antwortete: «Das ist dasselbe, dasselbe. Wenn die Tora sagt, man soll keine Seele verschonen, dann darf man auch keine Seele verschonen.»
Dazu passt, was Michael Lesher, US-Journalist mit jüdischen Wurzeln, kürzlich konstatierte (Transition News berichtete):
«Bis vor kurzem dachte ich, dass mich keine Nachrichten mehr über Israels Grausamkeiten gegen die gefangenen Menschen in Gaza schockieren könnten – oder über die unnachgiebige Unterstützung jeder einzelnen Gräueltat durch meine orthodoxe jüdische Gemeinde.
Ich hatte die zerfetzten Leichen der palästinensischen Kinder gesehen. Ich hatte die zerbombten Überreste der letzten funktionierenden Krankenhäuser im Gazastreifen gesehen und die Patienten, die darin getötet worden waren. Ich hatte gesehen, wie hilflose Bewohner des Gazastreifens von israelischen Scharfschützen kaltblütig ermordet wurden, als sie versuchten, ein wenig Trinkwasser zu holen.»
Doch dann habe er etwas gesehen, das ihn noch tiefer erschüttert habe als all das: wie sich ein Rabbiner eine Träne aus dem Auge wischte. Der Rabbiner habe der streng antizionistischen religiösen Gruppe Neturei Karta angehört und mit einem Interviewer über die israelischen Verbrechen gesprochen sowie darüber, dass jeder wirklich religiöse Jude diese ablehnen müsse. Und während er gesprochen habe, habe ihm der Interviewer ein Video von einem der jüngsten Blutbäder gezeigt, in dem verwundete palästinensische Kinder vergeblich nach ihren ermordeten Eltern gerufen haben.
Und dann sei ihm klar geworden, was ihn an dieser Träne so beunruhigt hat: Während all der Schrecken von Israels völkermörderischem Feldzug in Gaza sei dies das erste Mal gewesen, dass er einen orthodoxen Rabbiner – oder überhaupt einen seiner orthodoxen jüdischen Glaubensbrüder – gesehen habe, der auch nur das geringste Anzeichen von Rührung über das Leid gezeigt habe, das der sogenannte jüdische Staat den Palästinensern zugefügt habe.
Seine orthodoxen Glaubensbrüder könnten sich zwar erschüttert zeigen über geköpfte israelische Babys und gruppenvergewaltigte israelische Frauen – «Dinge, die wahrscheinlich nie passiert sind», so Lesher.
«Aber angesichts der unbestreitbaren Beweise für echte Verbrechen, die an echten Frauen und Babys begangen wurden, schaltete jeder orthodoxe Rabbiner, der sich öffentlich zu diesem Thema äusserte, sofort in den Apologetik-Modus», also in einen Rechtfertigungsmodus.
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