Donald Trump und seine Berater haben sich laut der Washington Post (WP) mit der ehemaligen Abgeordneten Tulsi Gabbard getroffen, die die US-Hilfen für die Ukraine und militärische Interventionen weltweit explizit kritisiert hat. Das Thema der Gespräche seien die US-Aussenpolitik und die geplanten Änderungen in der Verwaltung des US-Verteidigungsministeriums während Trumps allfälliger zweiter Amtszeit gewesen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Quellen. Auf den Beitrag aufmerksam machte l’AntiDiplomatico.
Die aus Hawaii stammende Gabbard wurde von ehemaligen Mitgliedern der Demokratischen Partei und einigen Republikanern für ihre isolationistischen Positionen kritisiert. In den letzten Jahren ist sie aber zu einer Art Liebling der extremen Rechten der Republikaner geworden.
Sollte Trump zum Präsidenten gewählt werden, scheint er diesmal entschlossen zu sein, Mitarbeiter zu rekrutieren, die seine Ideen hundertprozentig teilen. In den letzten Monaten hatte er laut der WP nämlich wiederholt erklärt, dass einer seiner grössten Fehler während seiner ersten Amtszeit als Präsident das Personal im Pentagon war: Beamte, deren Meinungen ihn oft «in Schwierigkeiten brachten». Trump hat während seiner Präsidentschaft mehrere Verteidigungsminister und nationale Sicherheitsberater ausgetauscht.
Unter ehemaligen Beamten der US-Präsidentschaftsverwaltung besteht gemäss der Zeitung die grösste Sorge darin, dass Trump versucht, Douglas Macgregor zum höchsten Beamten im Pentagon zu ernennen. Der pensionierte US-Oberst äusserte sich ebenfalls regelmässig kritisch gegenüber der US-Aussenpolitik und Waffenlieferungen an die Ukraine (wir berichteten hier und hier).
Darüber hinaus hat David Urban, ein langjähriger Berater des Präsidentschaftskandidaten, der WP zufolge erklärt, dass es im zweiten Präsidentschaftsmandat seines Paten eine «Reduzierung des aussenpolitischen Engagements» der USA geben wird. Auch würde mehr Druck auf die NATO ausgeübt werden. Laut dem Beamten hat Trump, als er im Amt war, «ständig» die Frage des Abzugs der US-Truppen aus Deutschland, Südkorea und Afrika aufgeworfen. Er habe sogar alle Botschaften in Afrika schliessen wollen.
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