Einen neuen Plan der USA «zur Rekolonisierung Lateinamerikas» sollen Dokumente enthalten, die laut der bolivianischen Nachrichtenagentur ABI der US-Botschaft in La Paz zugespielt wurden. Sie seien insbesondere vom Center for Multidisciplinary Geopolitical Studies (CEGM) ausgearbeitet worden, berichtet unter anderem der venezolanische Sender Telesur.
Dieser neue interventionistische Plan sieht gemäß ABI vor, den internen Bruch der politischen Partei Movimiento al Socialismo (MAS) zu konsolidieren und einen «Außenseiter»-Kandidaten für die Wahlen 2025 zu schaffen. Ziel sei es, sich die immensen natürlichen Ressourcen des Landes, insbesondere Lithium und seltene Erden, anzueignen. Das Nachrichtenportal El Radar schreibe:
«Die Strategie würde sich auf die natürlichen Ressourcen und die Konsolidierung einer servilen, rechtsgerichteten Regierung konzentrieren, für die die USA als Priorität die Auflösung der MAS - IPSP [Linkskoalition, die derzeit in dem Andenland regiert] haben, indem sie versuchen, diese Partei von der politischen Bühne verschwinden zu lassen.»
Der «Simón Bolivar» genannte Plan ziele darauf ab, einen «Außenseiterkandidaten» aufzubauen, der in den Umfragen noch nicht auftaucht und der eine Option für die rechte und unentschlossene Wählerschaft wäre. Nach Angaben von El Radar ist eine der Hauptakteure dieses Plans in Bolivien Debra Hevia, die seit September 2023 für die Angelegenheiten der US-Botschaft in La Paz zuständig ist.
Außerdem seien die Organisationen bekannt geworden, über die der Plan finanziert wird. Darunter befänden sich die CIA-Frontorganisation National Endowment for Democracy (NED), die US-Drug Enforcement Administration (DEA) sowie das Centurion Project, eine US-Unterstützungsgruppe der Militärkirche.
Das letztendliche Ziel des Plans sei es, so El Radar, «sich das größte Lithiumvorkommen der Welt anzueignen, indem man die politische Krise ausnutzt und ihre Verschärfung fördert, die sich durch die Behinderung von Krediten seitens der Betreiber der Gruppe zu einer Wirtschaftskrise ausweiten würde».
Aber nicht nur Lithium, sondern auch die Reserven an Eisen, Uran und seltenen Erden wären im Visier Washingtons. Telesur erläutert:
«Das ist nicht unmöglich, denn Bolivien ist von US-Militärbasen umgeben. Die nächstgelegenen befinden sich an der Grenze zwischen Tarija [im Süden Boliviens] und Argentinien, wo das US Southern Command das Kommando übernommen hat.»
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