Im Rahmen einer deutsch-chinesischen Virologie-Partnerschaft wurde am Wuhan Institute of Virology (WIV) auch HIV-Forschung betrieben. Bei den Forschungen ging es um Gentechnik und genau um den Teil des HI-Virus, dessen Elemente als so genannte HIV-Inserts in SARS-CoV-2 auftauchen sollten, wie der Daily Sceptic erinnert. Das Vorhandensein dieser Elemente veranlasste den verstorbenen französischen Virologen Luc Montagnier zu der Schlussfolgerung, dass das SARS-Virus in einem Labor erzeugt worden war.
Teil dieser Virologie-Kooperation war das «Transregionale Forschungszentrum» (TR660), ein staatlich gefördertes Projekt, das von 2009 bis 2018 lief. Koordiniert wurde das Netzwerk von der virologischen Abteilung des Universitätsklinikums Essen, namentlich von Ulf Dittmer.
Wie der Daily Sceptic feststellt, waren zwar langjährige offizielle chinesische Partnereinrichtungen des Projekts die Huazhong University of Science and Technology (HUST), deren Tongji Medical College sowie das angegliederte Union Hospital in Wuhan. De facto sei jedoch der wichtigste chinesische Partner das Wuhan Institute of Virology gewesen, was sich am beteiligten Personal ablesen ließe.
Ein Drittel der in China ansässigen Hauptforscher, vier von zwölf, waren am Wuhan Institute of Virology tätig. Darunter waren Xinwen Chen, der damalige Direktor des WIV, sowie Rongge Yang und Binlian Sun, die Forscher, deren Arbeit am HIV-Hüllprotein gp120 den HIV-Inserts zugeordnet sei, so das Portal. Die HUST stellte derweil fünf leitende Mitglieder des Forschungsteams, also gerade eines mehr als das Wuhan-Institut. Von den am Projekt beteiligten chinesischen Post-Docs waren mehr als die Hälfte am WIV tätig, nämlich sieben von zwölf.
Es sei daher kaum verwunderlich, dass Ulf Dittmer dem WIV einen Ehrenplatz eingeräumt habe, als er 2015 in Berlin ein deutsch-chinesisches Virologie-Symposium organisierte. Auf dem Gruppenfoto der Teilnehmer steht übrigens Christian Drosten direkt neben Zhengli Shi, der «Fledermaus-Coronavirus-Forscherin» des WIV, zu der er angeblich «keine persönliche Verbindung» habe.
Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit wird nicht nur in Form des physischen deutsch-chinesischen Virologie-Labors am Union Hospital in Wuhan fortgesetzt, sondern auch in Form eines so genannten Chinesisch-Deutschen Virtuellen Instituts für Virusimmunologie (SGVIVI). Es steht ebenfalls unter der Leitung von Ulf Dittmer und umfasst viele der ehemaligen Hauptforscher des TRR60-Zentrums. Sowohl Xinwen Chen als auch Rongge Yang sind weiterhin Mitglieder des Nachfolgenetzwerks.
Große Anstrengungen seien unternommen worden, um in den USA ansässige akademische oder Forschungseinrichtungen mit dem Wuhan Institute of Virology in Verbindung zu bringen, fährt der Daily Sceptic fort. Bei der deutsch-chinesischen Kooperation hingegen hätten wir es mit einem vollwertigen, öffentlich finanzierten «transregionalen Forschungszentrum» zu tun, an dem das WIV mit nicht weniger als 11 Wissenschaftlern eindeutig massiv beteiligt war. Die entsprechenden Informationen sind auf der Website der Universität Duisburg-Essen öffentlich zugänglich.
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