Trotz einer Reihe von Rückschlägen treibt die israelische Regierung die Pläne für weitere Militäroperationen voran: «Erst Rafah, dann die Hisbollah, dann der Iran», hat ein Minister laut der israelischen Journalistin Ravi Hecht gesagt. In Haaretz schreibt sie:
«Diese Regierung hat ein volles Programm an Kriegen für uns geplant, obwohl die schlimmste Katastrophe in der Geschichte Israels unter ihrer Aufsicht stattfand und mehr als die Hälfte der Öffentlichkeit sie verabscheut und ihrem Führer kein Wort glaubt.»
In ihrem Beitrag befasst sich Hecht mit Meinungsverschiedenheiten in der israelischen Regierung, diplomatischem Druck und militärischen Strategien vor dem Hintergrund öffentlicher Skepsis und Desillusionierung.
Interne Spaltungen innerhalb der Koalition, wie das Ringen der Partei der Nationalen Einheit um Einfluss auf die Entscheidungsfindung, unterstreichen die Fragilität der Einheit der Regierung. Während einige Fraktionen für eine breit angelegte Regierung der nationalen Einheit plädieren, um die politische Landschaft zu stabilisieren, lehnt Premierminister Netanjahu dies weiterhin entschieden ab und stellt die Aussicht auf vorgezogene Wahlen als schädlich für die nationalen Interessen dar.
Unterdessen schwindet gemäss Hecht das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fähigkeit der Regierung, die komplexen geopolitischen Herausforderungen zu bewältigen, was durch die Misserfolge der Vergangenheit und die anhaltenden Spaltungen innerhalb des Kabinetts noch verstärkt wird. Die Entscheidung, mit militärischen Kampagnen fortzufahren werde mit Skepsis aufgenommen, da man die Erfolgsbilanz der Regierung in den Bereichen Diplomatie, Militärstrategie und Nachrichtendienst in Frage stelle.
Der Journalistin zufolge wird die Operation gegen Rafah im Süden des Gazastreifens bald stattfinden, nachdem der US-Senat ein neues Hilfspaket für Israel verabschiedet hat. «US-Präsident Joe Biden hat wegen dieses Pakets Selbstmord begangen», meint sie.
Die Regierung signalisiere, dass die Armee nach der Rafah-Operation, deren Dauer niemand kenne, zu einer grösseren Kampagne im Norden aufbrechen wolle, um die Hisbollah von der Grenze zu vertreiben und den Bewohnern «die Rückkehr in ihre zerbombten Häuser zu ermöglichen, bevor das nächste Schuljahr beginnt». Angesichts der bisherigen Erfolge ist laut Hecht jedoch Skepsis gegenüber diesem Szenario gerechtfertigt:
«Wie soll die Öffentlichkeit der gleichen Regierung und Armee, die eine schreckliche Katastrophe und einen gescheiterten Krieg zu verantworten hat, blindlings eine Kreditlinie für weitere Abenteuer gewähren?»
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